Gliendisdis sera, ils 3 d’avrel 2017 ...
... havein nus fatg ina sera per tudestg: „Wir sind angekommen – Nus essan arrivai“ ha ei giu num. Mehr als 50 Personen waren anwesend, um zu hören, was die „Angekommenen“ so erzähen – über sich, über Ruschein, über ihr Leben. Für jeden der fünf Gäste gab es 12 Fragen in 12 Minuten. Der sechste Gast musste wegen eines Todesfalls in der Familie kurzfristig absagen.
Die Reihenfolge der Gespräche entschieden Buchstaben aus einem Scrabble-Spiel. So wollte der Zufall, dass zuerst die drei Männer an der Reihe waren. Und alle drei meinten, unabhängig voneinander: „Da oben leben wir in einem Paradies!“. Ulrich Schmidt betonte seine Naturverbundenheit, Peter Widmer erzählte von seinem hiesigen Beziehungsnetz inklusive Stammtisch und Jassabend und Heinz Freudiger, Ofenbauer und leidenschaftlicher Musiker unterstrich: „Da oben habe ich Ruhe, Raum und keine Hektik!“. Sabine Cadalbert aus Deutschland meinte: „Am Anfang hatte ich Bedenken wegen des Schulwegs für meine Kinder – es gibt in Ruschein nämlich keine Trottoirs“. Und Gioia Baruffol, Mutter von drei Töchtern, gelernte Fotografin und seit 10 Jahren in Ruschein, erwähnte: „Es hat heute mehr Verkehr und weniger Kinder im Dorf!" Ihre Kinder sprechen selbstverständlich Romanisch in der Schule und wachsen dreisprachig auf: in der Familie auch noch mit Deutsch und Italienisch.
Deutsch und Romanisch klang der Abend aus – mit einem spontan offerierten Umtrunk. Marie Pohlodek, die oft und gerne in Ladir weilt, hatte angekündigt, sie möchte 10 Flaschen Wein spendieren. So wurden nach den Fragerunden die Stühle im Klassenzimmer Nummer 11 gestapelt, Wein- und Wassergläser gefüllt und es fand ein reger Austausch zwischen den zahlreich erschienenen „Einheimischen“ und den „Angekommenen“ statt – eben: so richtig „da cuminonza“.
Radiotelevisiun Svizra Rumantscha RTR, hat über den Abend berichtet.