Il    dall'occurrenza ...

 

... e la prevista (ein Hinweis) en La Quotidiana dils 2 d'avrel 2019.

Am Mittwoch, 3. April 2019 …

... sind ungefähr 50 Personen zum deutschsprachigen Abend "da cuminonza" gekommen, um einen Einblick in die Welt der Diplomatie und in die Biografie einer Botschafterin zu bekommen. Siri Walt, Schweizer Botschafterin in Kinshasa hat zum Auftakt des Abends in einer Foto-Präsentation mit einigen Klischees aufgeräumt ("Diplomaten haben viele Einladungen und trinken immer Champagner". "Diplomaten wohnen nur in luxuriösen und teuren Villen".) Mit eindrücklichen Bildern hat sie gezeigt, wie vielfältig "ihre" drei Länder in Subsahara-Afrika sind: landschaftliche Schönheit, Bevölkerungsdichte in den grossen Städten, mangelhafte Strassen-Infrastruktur auf dem Land, Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung 16 Jahre, sechs Kinder pro Familie und im Allgemeinen grosse Lebensfreude.

Der Beruf einer Botschafterin ist facettenreich. Siri Walt, im St. Galler Rheintal aufgewachsen, ist eigentlich per Zufall zu diesem Beruf gekommen. Nach Abschluss ihrer Dissertation habe ein Freund sie aufgefordert, sich doch auch zur Aufnahmeprüfung für den diplomatischen Dienst bei der Eidgenossenschaft zu melden. Beide haben die Prüfung bestanden und ein Jahr später machte die St. Gallerin einen Stage in Kairo. Darauf folgten mehrjährige Aufenthalte in Seoul, Nairobi und Tunis. Seit 2016 ist sie Missionschefin in Kinshasa. In "ihrer" Botschaft arbeiten ca. 25 Personen, zwei Drittel davon sind aus dem Kongo. Botschafterin sein heisst auch das Land bereisen, Menschen treffen, Kontakte knüpfen. Als Interessenvertreterin der Schweiz bedeutet das z.B. das Projekt eines schweizerischen Hilfswerks im Norden des Landes besuchen, eine Glencore Kupfermine besichtigen oder organisieren, dass der Schweizer Film "Die göttliche Ordnung" in Afrika gezeigt wird, um die Leute zu unterhalten und gleichzeitig aufzuzeigen, dass auch die Schweiz in einigen Bereichen noch Entwicklungspotenzial hat ...



Nach dem offiziellen Teil des Abends gab es einen langen Ausklang zu einem Glas Wasser oder Wein und zu Häppchen vom Feinsten, liebevoll und fantasiereich vorbereitet und offeriert von Martha Giger, Ruscheiner Nachbarin und Freundin der Botschafterin.

Ach ja, Ruschein war natürlich auch Thema im Gespräch mit Siri Walt. Warum hat sie mit ihrer Familie ausgerechnet in Ruschein eine Ferienwohnung gekauft. Auch das ist ihr "zu-gefallen", wie damals der Eintritt in den diplomatischen Dienst. Vor allem die Aussicht habe sie begeistert und die Berglandschaft. Übrigens, auch Michael, ihr 13-jähriger Sohn und ihr Mann Walter waren am Abend "da cuminonza" anwesend und haben mit einigen aufschlussreichen Informationen zu ihrem Schul- und Alltag in Kinshasa den Abend bereichert. Michael meinte im Nachhinein: "Meine Mama steigt in Kinshasa als Exzellenz ins Flugzeug und in Zürich als Frau Walt wieder aus."