Am Samstag, 3. März 2018 ...
... war das Interesse für den „da cuminonza-Abend“ so gross, dass die Besucher im Schulzimmer 11 kurz vor Beginn aufgefordert wurden, ihren Stuhl mitzunehmen und im Foyer draussen Platz zu nehmen. Da war genug Raum und Luft für die ca. 70 Besucher. Der Gast-Referent, Christian Cajochen, Ruscheiner Bürger, in Domat/Ems aufgewachsen, bedauerte, dass er die Ausführungen zu seinem Kernthema nicht in der Dorfsprache machen könne („das ist mein Romanisch-Komplex“). Cajochen gilt als einer der führenden Schlafexperten in der Schweiz.
Er verstand es ausgezeichnet, die interessierte Zuhörerschaft mit gut dosiertem und klar formuliertem Fachwissen, mit spürbarer Begeisterung und mit viel Humor zu unterhalten und zu informieren. Z.B.: Wir haben alle eine „innere Uhr“, die den Schlaf-Wach-Rhythmus bestimmt. Diese „Einrichtung“, artspezifisch natürlich verschieden, teilen wir mit allen Lebewesen, sogar mit den Küchenschaben. Bei den Menschen wird zwischen Lerchen (lodolas), die gerne früh ins Bett gehen und früh aufstehen und Eulen (tschuettas), die das alles lieber etwas später machen, unterschieden. Im Alter aber werden viele zu Lerchen, auch wenn sie in der Pubertät ausgesprochene Eulen waren. A propos Schulbeginn am Morgen meinte der Schlafexperte: Ideal in der Schweiz wäre für die Kinder ein Schulfahrplan ab 08.30 Uhr. Auch zum Thema Sommer- und Winterzeit, Schlafpositionen oder Schlaflabor wusste der Professor und Doktor der Biologie einiges zu erzählen. Er leitet das Zentrum für Chronobiologie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (www.chronobiology.ch). Ihre Versuche hätten etwa gezeigt, dass jeder Mensch nach ungefähr 16 Stunden Wachzeit für einen kurzen Moment schläfrig werde und in einen Sekundenschlaf verfalle. Das könne je nach gerade ausgeübter Tätigkeit verheerende Folgen haben. Den Hinweis des Fachmanns zum Sekundenschlaf hat wohl jeder Zuhörer, jede Zuhörerin an diesem Abend beherzigt. Cajochen meinte: „Wenn ihr z.B. am Steuer sitzt und eine plötzliche starke Müdigkeit spürt, haltet an und fährt auf einen Ausstellplatz. Gönnt euch einen kurzen Schlaf, nicht länger als 20 Minuten. Das kann lebensrettend sein. Nichts kann diesen Schlaf ersetzen: nicht Koffein, nicht frische Luft, nicht laute Musik.“ Das aufmerksame und interessierte Publikum dankte ihm für seinen Besuch in Ruschein mit einem langanhaltenden Applaus.
Bei einem spendierten Umtrunk im Schulhaus Crestas liessen viele den Abend gemütlich und gesprächsfreudig ausklingen. Da cuminonza el ver senn dil plaid. Gelebte Dorfgemeinschaft von A bis Z.
Il rapport en La Quotidiana dils 6 da mars 2018 saveis Vus leger cheu!